e5-Zertifizierung: Zwischenwasser hält Wertung mit 5 „e“

Zehn von landesweit 51 e5-Gemeinden wurden beim diesjährigen e5-Event im Kulturhaus Dornbirn für ihren Einsatz zur Energieautonomie+ von Landesrat Rauch ausgezeichnet. Zwischenwasser konnte die Bestnote 5 „e“ erneut halten.

PV-Anlagen wo das Auge hinsieht, und den Fokus beim Klimaschutz sowohl auf die Jungen als auch die Älteren gerichtet: so gibt es etwa mit dem Dorflädele einen wichtigen sozialen Treffpunkt, der die Nahversorgung im Ort stärkt. Und bereits bei den Kleinen tun sich Klimameilensieger*innen hervor. Die e5-Gemeinde der ersten Stunde hat sich mit ihrem Engagement einen Namen in der energiepolitischen Szene gemacht und hält ihre 5 „e“ Bewertung auch bei der diesjährigen Auditierung.


Spitzenreiter bei Sonnenstrom

Zwischenwasser ist bei der Produktion von Sonnenstrom ganz vorne dabei. Eine Bürgerbeteiligungsgenossenschaft ermöglicht Einwohner*innen der Gemeinde zu Miteigentümer*innen neuer PV-Anlagen zu werden. Fast 400 kWp installierte Leistung befinden sich auf kommunalen Gebäuden. 2017 ging eine Bürgerbeteiligungsanlage mit über 50 kWp in Betrieb. Das in die Jahre gekommene Biomasse-Fernwärmenetz wird erneuert und künftig wieder zu 100% erneuerbare Wärme liefern. Damit geht Zwischenwasser einen konsequenten Weg Richtung Energieautonomie.

„Auf dem Weg zur Energieautonomie ist Dynamik und Kreativität gefragt. Mit unserem neu zusammengestellten e5-Team will die Gemeinde Zwischenwasser Klimaschutz auf vielfältige Weise umsetzen und ihre Bürger*innen zum Mitmachen motivieren.“  Bürgermeister Jürgen Bachmann

 

Für Jung und Alt: Klimameilen & Gemeinnütziger Wohnbau

Die Gemeinde unterstützte verschiedenste Klimaschutzprojekte mit Schulen, Unternehmen oder Bürger*innen. So nahm die Kleinschule VS Dafins am Klimameilen Wettbewerb teil. Unter 250 teilnehmenden Schulen gingen die jungen Zwischenwässler*innen am eifrigsten zu Fuß. Fast 5000 Klimameilen sammelten die 20 Schulkinder und wurden damit bundesweite Klimameilensieger*innen. Zudem interviewten sie ihre Großeltern über deren Schulwege und machten der Gemeinde Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit für Schulkinder. Im Kindergarten Muntlix wurde das Projekt Sonnenkindergarten umgesetzt. Hier integrierten die Pädagoginnen auf kindgerechte und spielerische Art und Weise die Themen Klima und Energie in den Kindergartenalltag.

Das neue Wohnbauforschungsprojekt im Ortsteil Dafins zeigt, dass Leistbarkeit und höchste ökologische Standards im Mehrwohnungsbau kein Widerspruch sind. Das Projekt, an dem die Gemeinde durch einen Baurechtsvertrag beteiligt war, wurde zusammen mit dem Energieinstitut Vorarlberg und der Alpenländischen Wohnbaugesellschaft durchgeführt. Es punktet unter anderem mit einer Passivhaushülle, einer 30kWp-PV-Anlage, Solarthermie und Erdwärmepumpe. Ein Projekt im Sinne des Klimaschutzes und der Energieautonomie mit ausgeglichener Energie-Jahresbilanz.

Das e5-Landesprogramm

Seit 1998 gibt es das e5-Landesprogramm in Vorarlberg. Über 500 e5-Teammitglieder in 51 e5-Gemeinden arbeiten kontinuierlich daran, die Ziele der Energieautonomie+ zu erreichen. Dabei stellen sie sich alle vier Jahre einem Audit und einer Kommission, wobei Projekte und Umsetzungen bewertet werden – mit maximal fünf „e“.

Die zehn heuer ausgezeichneten Gemeinden haben sich in der letzten Umsetzungsperiode gemeinsam 40 „e“ erarbeitet: Hohenems und Höchst halten ihre stabilen 3 „e“ ebenso wie Bludesch. Gaschurn-Partenen pendelt sich mit leichten Verlusten bei 3 „e“ ein. Ludesch erlangt erneut 4 „e“, Nüziders legt zu und schafft erstmal den Sprung von 3 auf 4 „e“. Die e5-Pioniergemeinden Wolfurt, Mäder, Langenegg und Zwischenwasser bestätigen mit stolzen 5 „e“ – die bestmögliche Wertung.


Factbox: e5-Zertifizierung 2021

Gemeinde

e5-Status bisher

e5-Status neu

Prozentpunkte*

Wolfurt

5

5

85

Mäder

5

5

85

Langenegg

5

5

81

Zwischenwasser

5

5

75

Ludesch

4

4

66

Nüziders

3

4

65

Höchst

3

3

62

Bludesch

3

3

62

Hohenems

3

3

61

Gaschurn-Partenen

4

3

59

*Der durchschnittliche Umsetzungsgrad der sechs Wertungskategorien (Entwicklungs- und Raumplanung, Gebäude & Anlagen, interne Organisation, Kommunikation & Kooperation, Mobilität, Ver- & Entsorgung) in Prozent wird vereinfacht mit der „e“-Wertung dargestellt (von „e“ <25% bis „eeeee“ >75%)


Kommission

DI Josef Burtscher, Geschäftsführer Energieinstitut Vorarlberg
Dipl. Natw. (ETH) Niedermair Markus, Amt der Vorarlberger Landesregierung
Bgm. Elmar Rhomberg, Bürgermeister Marktgemeinde Lauterach
Mag. Gregor Thenius, Österreichische Energieagentur
Gabriele Greußing, Klimabündnis Vorarlberg
Mariadonata Bancher Arch. , Agentur für Energie Südtirol – Klimahaus
                                                 

Auditor

Mag. Günther Sickl, e5-Auditor, Amt der Kärntner Landesregierung

 

Daten & Fakten zum e5 Programm

  • 51 e5-Gemeinden in Vorarlberg sind Mitglied des e5-Programmes
  • 86% (mehr als 340.000) der Vorarlberger Bevölkerung leben in e5-Städten und Gemeinden
  • Über 500 e5-Teammitglieder sind im e5-Netzwerk der Gemeinden integriert
  • 500 größere Projekte werden in den e5-Gemeinden jährlich zur Umsetzung der Zielsetzung der Energieautonomie+ initiiert und umgesetzt
  • 153 „e“ konnten bisher an die Vorarlberger Gemeinden vergeben werden (2021)
  • Neun e5-Gemeinden sind in der Königsklasse von „5e“ (Rang unter den 1.500 europäischen Klimaschutzgemeinden im „European Energy Award“): Wolfurt (13), Mäder (16), Feldkirch (45), Langenegg (57), Hittisau (60), Götzis (95), Dornbirn (100), Großes Walsertal (145), Zwischenwasser (186)

 

Webtipp e5 Vorarlberg

Auf e5-vorarlberg.at finden sich weiterführende Informationen zum Programm, den teilnehmenden Gemeinden sowie deren best practice Beispiele in allen Handlungsfelder

 

Das Energieinstitut Vorarlberg

bildet, berät und forscht seit 1985 für sinnvollen Energieeinsatz und erneuerbare Energieträger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen sich am Standort Dornbirn in einem breiten Themenspektrum mit Lösungen für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, Profis aus Planung und Handwerk sowie für engagierte Bürgerinnen und Bürger.