Vermeidung von Waldbränden
In Österreich werden die meisten Brände durch den Menschen ausgelöst (anthropogen bedingt), wobei der Grund für die Entzündung bei mehr als der Hälfte unbekannt ist. Die Anzahl der Brandereignisse in Österreich pro Jahr schwankt zwischen 150 und 300. Waldbrände verbrennen typischerweise Flächen bis zu 1 Hektar - größere Brände sind derzeit in Österreich noch selten. Wälder erfüllen in Österreich eine Vielzahl von Aufgaben – sie liefern wertvollen Rohstoffe wie z.B. Holz, sind eine Sauerstoffquelle und binden CO2, dienen der Erholung und bieten Schutz vor Naturgefahren. Die Folgen des Klimawandels werden sich in Österreich auch in den Wäldern widerspiegeln und manche Leistungen des Waldes werden davon stark betroffen sein.
Waldbrände im Alpenraum zunehmend wichtiges Thema
Es wird erwartet, dass die Aktivität von Waldbränden aufgrund des Klimawandels weltweit zunehmen wird. Manche Gebiete, wie der Mittelmeerraum, sind jährlich mit verheerenden Waldbränden konfrontiert und haben schon lange Erfahrung im Umgang mit diesen Feuern gesammelt. Durch gezielte Forschung und vorbeugende Waldbewirtschaftung wird in besonders betroffenen Regionen versucht, katastrophale Ereignisse zu verhindern. In der Alpenregion stellen Waldbrände bis dato keine große Gefahr für Menschenleben und Infrastruktur dar, da es im Vergleich zur benachbarten Mittelmeerregion viel seltener zu großen Waldbränden kommt. Bislang verbrennen im Allgemeinen in Österreich nur kleinere Flächen und es entsteht kein beachtlicher wirtschaftlicher oder sozialer Schaden. Mit der voranschreitenden Erhöhung der Temperatur und den sich ändernden Wetterverhältnissen wird sich auch im Alpenraum die Gefahr von extremen Waldbrandereignissen in der Zukunft vergrößern.
Besondere Bedrohung für die Schutzfunktion des Waldes
Vergangene Trockenzeiten im Sommer, wie 2003, 2007, 2012 und 2015, haben recht gut gezeigt, wie Waldbrände zu einem wichtigen Thema in den bislang nicht feuergefährdeten Ökosystemen Österreichs werden können. Bergwälder spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz der menschlichen Bevölkerung vor Naturgefahren. Eine Zunahme von Waldbränden kann zu einer Störung der Schutzfunktion des Waldes führen, die Anfälligkeit für andere Naturgefahren wie Lawinen und Muren erhöhen und hohe Kosten für technische Maßnahmen verursachen.
Meistens Waldbrände von Menschen verursacht
Die meisten Brände in Österreich haben einen anthropogenen Ursprung (der Grund für die Entzündung ist bei mehr als der Hälfte dieser Brände jedoch unbekannt). Ungefähr 85 % aller Waldbrände in Österreich werden direkt oder indirekt durch den Menschen ausgelöst. Die Ursachen sind sehr weitreichend, von unachtsam weggeworfenen Zigaretten über Waldarbeiten, Brauchtumsfeuer und Feuerwerk, Funkenflug bei Eisenbahnen bis hin zu Brandstiftung. Blitzschläge sind im jährlichen Durchschnitt nur für ca. 15 % der Waldbrände verantwortlich. Die Anzahl der Brandereignisse pro Jahr in Österreich schwankt zwischen 100 und 300. Waldbrände verbrennen in Österreich typischerweise Flächen bis zu 1 Hektar - größere Brände in Österreich sind derzeit noch selten.
Herausforderungen werden in Österreich und im Alpenraum angenommen
Um der zukünftigen Waldbrandsituation in Österreich und im Alpenraum begegnen zu können, ist es wichtig, den Wissensaustausch auf gesamteuropäischer Ebene sowie die Kommunikation zwischen den Hauptakteuren, nämlich den Feuerwehren, Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern, zu verbessern.
Die aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Identifizierung der wichtigsten Herausforderungen bei der Waldbrandverhütung, Brandbekämpfung und der Wiederherstellung von Waldbrandflächen nach Ereignissen. Es wurde ein alpenweites Netzwerk von Waldbrandexperten geschaffen, um angesichts des Klimawandels Optionen für ein integriertes Brandmanagement in den Alpen zu entwerfen.